Wir sind jetzt mitten im Allgäu

Nachdem wir den wirklich romantischen Ort Meersburg so gegen Mittag verlassen, machen wir uns auf den Weg nach Ravensburg. Wieder einmal geht es über das Land. Der Weg ist aber nicht weit, denn nach einer Stunde und rund dreißig Kilometern kommen wir bereits in Ravensburg an. Wir fahren den Pro-Mobil Stellplatz an. Koordinaten: N 47°46'53"  O 09°35'57" Derzeit wird der Platz erweitert und es ist sehr staubig, dafür wird aber keine Stellplatzgebühr eingehoben. Wir stellen das Womo erst einmal ab und begeben uns in die Stadt. Das Zentrum erreicht man bequem zu Fuß in etwa 20 Minuten. 

 

Der zentral gelegene Marienplatz ist der ideale Ausgangspunkt, um die "Stadt der Türme und Tore" zu erkunden. Dort und in den angrenzenden Straßen und Gassen, herrscht reges Leben: In der Bachstraße, wo der Stadtbach offen fließt, oder in der liebevoll sanierten Marktstraße. 

 

Über das Untertor betreten wir die Stadt. Es ist eine zauberhafte Stadt mit seinen vielen Türmen und Toren. Egal ob Grüner Turm, Schellenberger Turm, Obertor, Mehlsack, Spitalsturm, gemalter Turm oder das Untertor. Jedes Bauwerk hat seinen eigenen Reiz. Bezaubernd ist auch die Bachstraße, wo der Stadtbach offen durch die Stadt fließt.

Nachdem wir die Stadt ausgiebig erwandert haben, müssen wir erst einmal unsere Beine ausstrecken und das am besten bei einem Kaffee. Im Kaffee Miteinander finden wir einen schattigen Platz und können dem bunten Treiben in der Fußgängerzone zuschauen. Später am Tag spazieren wir wieder zurück zum Wohnmobil. Wir wollen hier eigentlich nicht bleiben, da der Platz  wegen der Umbaumassnahmen sehr staubig ist. Auch der Verkehrslärm ist nicht ohne. Also kurzerhand das Wohnmobil wieder gestartet und über die Meersburgerstraße raus in die Pampa. Bei der nächsten Ampel einfach rechts und nach gut 6 Kilometern sehen wir rechts am Straßenrand den Gasthof Anker im Ortsteil Schlegel. Mittlerweile ist der Parkplatz beim Gasthof auch ein offizieller Stellplatz in Pro-Mobil. Koordinaten: N 47°47'02"  O 09°32'16"  Hier gefällt uns die Gegend und so parken wir unser Fahrzeug hinter dem Gasthof. Ich frage die Bedienung, ob es ein Problem sei, wenn wir im Innenhof nächtigen. Kein Problem, ist die prompte Antwort und so kann ich erst einmal beruhigt ein Bier bestellen. Und auch das bestellte Essen war sehr gut, wenn auch nicht billig.

Dafür ist der Stellplatz umso idyllischer. Direkt neben einer Pferdekoppel, mitten im Grünen.

Nachdem wir am nächsten Morgen munter werden, gibt es ein ausgiebiges Frühstück in Anwesenheit der Pferde. Danach geht es nochmals nach Ravensburg, wo wir noch einen ausgiebigen Spaziergang durch die Stadt machen. Zum Schluß haben wir am Vortag einen Turm nicht gesehen. Aber dem war nicht so. Also können wir beruhigt weiterfahren und unser nächstes Ziel ist Wangen im Allgäu. 25 Kilometer als Tagesetappe, das lob ich mir. Trotzdem benötigen wir über eine Stunde bis zu unserem Etappenziel, da wir unterwegs noch tanken und eine Gasflasche tauschen.

Gegen Mittag treffen wir am Stellplatz am Ufer der Argen ein. Ein sehr schöner Platz, ebenso aus dem Pro-Mobil Stellplatzführer.

Die Koordinaten: N 47°40'55"  O 09°50'05"

 

Wir richten uns am Platz ein, Keile drunter und so. Danach geht es in die liebenswerte Stadt Wangen, deren Besuch ich jedem nur wärmstens empfehlen kann.

Und wenn man in Wangen ist, soll man unbedingt eine dortige Institution besuchen - den Fidelisbäck - und dort soll man dann den Leberkäs mit Röstzwiebeln verkosten. Sofern man einen Platz bekommt. Sechs oder sieben Mal sind wir am Gastgarten vorbei geschlendert und haben wieder und wieder eine Stadtrunde gedreht, bis wir einen Platz im Gastgarten ergattern.

 

Und natürlich bestellen wir Leberkäs und genügend Bier dazu.

Das Warten hat sich gelohnt, denn der Leberkäs schmeckt ausgezeichnet und auch das kühle Blonde ist vorzüglich. Die Kellnerin ist natürlich auch aus Kärnten und so kommen wir mit ihr ein wenig ins Plaudern. Anschließend ziehen wir noch eine Runde durch die Stadt und kehren anschließend auf den Stellplatz zurück.

Am nächsten Morgen gibt es wieder ein Frühstück im Freien, da das Wetter nach wie vor ausgezeichnet ist. Danach geht es wieder weiter, denn die nächste Etappe steht an, wiewohl unsere Reise allmählich zu Ende geht. Aber noch stehen einige Highlights auf dem Programm.

Am heutigen Tag fahren wir über Oberstaufen und Immenstadt nach Oberstdorf, wo wir die Schanzenanlage anschauen. Der Ort ist überfüllt mit Touristen und so beschließen wir, das ein Blick aus der Ferne auch reicht.

Also zurück nach Sonthofen und von dort weiter über Bad Hindelang nach Nesselwang, wo wir eine kurze Pause einlegen. Das es dort nebelig war, hat uns eigentlich nicht gestört, nachdem wir bis jetzt nur Sonnenschein hatten.

Außer das es hier einige kleine Brauereien gibt, kann uns der Ort nicht wirklich vom Hocker reißen. So erreichen wir über Pfronten, nach 135 gefahrenen Kilometern, das heutige Etappenziel. Füssen, nennt sich der Ort der Begierde und wir machen halt im Camper Stop Füssen, einem großen Stellplatz in dieser Stadt. Koordinaten: N 47°34'56"  O 10°42'03" Bis zu 120 Mobile finden hier Platz. Schon kurz nach unserer Ankunft ist der Roller ausgepackt und wir fahren in die 2 Kilometer entfernte Stadt. Wir erkunden, wie wir die für morgen geplante Besichtigung der Königsschlösser angehen wollen. Nachdem wir das Terrain um die Königsschlösser ausgekundschaftet haben, geht es zurück nach Füssen, wo wir zum Forggensee fahren. Es ist dies ein Stausee, der die Lech aufstaut und nur über die Sommermonate gefüllt ist.

 

Vom See zurück in der Stadt, stellen wir den Roller ab und über ein altes Stadttor betreten wir Füssen. Ein Bummel durch die romantische Stadt Füssen kann jedem nur empfohlen werden. Die verwinkelten Gässchen in der Altstadt sind ebenso sehenswert, wie das Kloster Sankt Mang  auch das Hohe Schloss ist es wert es zu erwandern. Ein Kräutergarten auf dem hohen Schloss ist ebenso sehenswert, wie ein Spaziergang an der Lech, der mit seiner interessanten Farbe des Wassers die Seele erfreut.

Nach dem ausgiebigen Bummel durch die Stadt, geht es zurück auf den Stellplatz. wo wir den Abend mit einem Gläschen gemütlich ausklingen lassen.

 

 

Am nächsten Morgen sind wir schon früh aus den Federn, wollen wir doch heute die Königsschlösser besichtigen. Und dies zu einem Zeitpunkt, wo der Touristenansturm noch nicht so gewaltig ist. Also heißt es um 8.00 Uhr am Kassenhäuschen sein. Das schaffen wir locker, aber bereits jetzt stehen wir in einer Schlange an, wenn diese auch noch nicht so lange ist.

An der Kasse kommt dann die deutsche Gründlichkeit und ein wenig Militarismus ins Spiel. Die Dame an der Kasse begann die Begrüßung so oder so ähnlich.

" Sie können jetzt auf die Hohenschwangau, die sie dann um 9,15 besuchen dürfen und danach können sie die Neuschwans.......... Halt, Madame- dies meine Antwort. Ich möchte zuerst auf die Neuschwanstein....

Gut- so die Antwort- dann also um 9.30 Uhr auf der Neuschwanstein und um 12.00 Uhr auf der Hohenschwangau- passt das jetzt so. Genauso passt es jetzt und ich bezahle die geforderten € 42,00. € 4,00 Ermäßigung mit der Gästekarte Füssen, welche ich am Stellplatz erhalten habe. Den wahren Grund für die auch auf den Karten aufgedruckten Zeitangaben werde ich erst später erfahren.

 

Nach dem Kartenkauf erwandern wir über die Straße das Schloß Neuschwanstein, ein wahrer Prunkbau in der bayrischen Landschaft. So viertel vor Neun sind wir am Fusse des Burgberges und das Schloss Neuschwanstein zeigt sich in seiner vollen Pracht. Ich möchte hier den werten Leser mit meinem geringen Wissen nicht überfordern und bitte ihn, den Link, der sich hinter (Schloss Neuschwanstein) befindet, zu folgen.

 

 

Und jetzt die deutsche Gründlichkeit. Auf einer Anzeigetafel werden die nächsten 5 Führungen angezeigt. Bei Aufleuchten einer Nummer, welche auch am Ticket steht, darf man durch ein Drehkreuz und wird in einen Wartebereich vorgelassen. Nach etwa 5 Minuten wird man dann in den inneren Bereich eingelassen, wo man von einer Führerin empfangen wird und in 30 Minuten durch das Schloss geführt oder gehetzt wird. Bei zu spät Kommen verfällt das Ticket. Wenn man allerdings bedenkt, das an Spitzentagen 8.000 Menschen durch die beiden Schlösser getrieben werden, sind diese Massnahmen wahrscheinlich ein Muss. Fotografieren ist natürlich auch verboten, weshalb meine Fotos nur aus der Hüfte geschossen werden und so auch eine noch schlechtere Qualität ausweisen, als dies bei meinen Standardfotos der Fall ist.

 

Hier nun ein paar Impressionen von der Burg Neuschwanstein. Vieles im Schloß ist Richard Wagner und seinen Opern gewidmet. Die schönsten Bilder hab ich wohl im Sängersaal aufgenommen.

Nach der kurzen, aber sehr informativen Besichtigung von Neuschwanstein, wandern wir wieder ins Tal. Jetzt sind schon Menschenmassen hinauf zum Schloss unterwegs. Gott sei Dank sind wir früh aufgestanden. Also hinab in den Graben und dann erst einmal einen guten Kaffee- den haben wir uns redlich verdient.

 

So um 11.30 Uhr geht es dann hinauf auf die Hohenschwangau, dem Schloss, wo die Mutter von König Ludwig und später auch der Prinzregent Liutpolt von Bayern fallweise gewohnt haben. Der Prinzregent war auch der Verantwortliche, der dieses Schloss modernisierte. So waren Zentralheizung, Fließwasser, Telefon und ein Personenaufzug wirkliche Errungenschaften für die damalige Zeit.

 

Punkt 12.00 Uhr werden wir wiederum eingelassen. Ich erkläre der Führerin, das ich trotz Fotografierverbot ein paar Bilder ohne Blitz machen werde und es gibt nur geringen Widerstand von ihrer Seite.

 

Zum Schloss ist noch zu sagen, das es in den Innenräumen wesentlich heller

ausgestattet ist, als Schloss Neuschwanstein. Außerdem ist dieses Schloss fertig gebaut. Anders bei Neuschwanstein. Dieses Schloss wurde nach dem Tod von König Ludwig nicht mehr fertig gestellt und so sind viele Räume gar nicht begehbar.

Auch diese Führung war wirklich interessant und so haben wir wieder Wissen dazu gewonnen. Denn Weg zurück spazieren wir über den romantischen Alpsee. Noch ein letzter Blick zurück auf die beiden Königsschlösser und wir verlassen den Ort des Geschehens.

Kurz vor Füssen mache ich einen kurzen Halt um die Skyline dieser Stadt zu fotografieren.

Zurück in Füssen, drehen wir noch eine Stadtrunde. Wir wollen auch noch Schneebälle kaufen, eine süße Leckerei aus der Gegend, die wir aber erst beim Wohnmobil verspeisen.

Und am Abend geht es noch einmal in die Stadt. Gott sei Dank haben wir den Roller dabei. Es geht zum Abendessen - Mahlzeit.

Nach dem üppigen Abendessen und einem kurzen Spaziergang durch die Stadt, geht es zurück auf den Stellplatz. Bei einem Glas Hugo lassen wir den Tag Revue passieren und stimmen uns auf den nächsten Tag ein.

 

Heute ist Samstag, der 13.07.2013. Nacheiner angenehmen und ruhigen Nacht, geht es an die vorletzte Etappe unserer Reise. In Füssen Kaufen wir beim Obi noch eine 11 kg Gasflasche, da Gas in Deutschland wesentlich günstiger ist als bei uns in Österreich. Nach dem Verstauen der Gasflasche machen wir uns auf den Weg.

 

Von Füssen aus geht es über Reutte und Leermoos nach Garmisch-Partenkirchen. Von dort über die Jachenau und Lenggries nach Bad Tölz. Nach 126 Kilometern haben wir unser letztes Etappenziel erreicht. Der Stellplatz liegt direkt an der Isar. Die Koordinaten lauten N 47°45'47" 

O 11°32'59" Da heute Samstag ist, sind auch jede Menge Menschen am Ufer der Isar. Auch Kajakfahrer und Schlauboote sind massiv am Fluss unterwegs. Und einige Wagemutige schwimmen in den Fluten, die mir doch recht kalt vorkommen. Wir sind aber nicht zum Schwimmen hier, nein, wir wollen uns den Arbeitsplatz des "Bullen von Tölz" ansehen.

 

Auch hier richten wir uns am Stellplatz ein und machen kurz Siesta. Neben dem Stellplatz ist die Stocksportanlge des SV Bad Tölz und es findet gerade ein Damenturnier statt. Da muß ich ein bisschen zuschauen, da ich ja selbst auch Stockschütze bin.

Da ich hier nichts lernen kann, machen wir mit Edith einen Rundgang durch Bad Tölz. In gut 10 Minuten ist man zu Fuss am historischen Marktplatz angekommen. Der Marktplatz und die alten Plätze an der Isar sind die historisch bedeutungsvollsten der Stadt. Diese schauen wir uns natürlich an, machen einen Abstecher in die Kirche. Ohne Besuch in Sakralbauten geht bei uns halt nichts, obwohl wir nicht religiös sind.

Nachdem wir am Hauptplatz auch den obligaten Cappuccino zu uns nehmen, geniesen wir die Stimmung hier. Auch die Straßenmusikanten tun ihr Übriges dazu. Der Heimweg zurück zum Wohnmobil führt uns auf der anderen Flussseite über den Kalvarienberg. Hier ist ein sehr schönes Bergkirchlein mit zwei Türmen. Interessant auch, das es in der kleinen Kirche drei Altarräume hintereinander gibt.

Hier ein paar Bilder dazu.

Mit dem folgenden Bild geht der Bericht über eine sehr schöne und ebenso interessante Reise zu Ende.

Heute ist Sonntag, der 14.07.2013. Es ist der letzte Tag einer wirklich tollen Reise. Außer einem heftigen Gewitter in Baumkirchen in Tirol, hatten wir nur wirklich schönes Wetter. 

Gegen 9.00 Uhr reisen wir von Bad Tölz ab. 300 Kilometer liegen vor uns. Der Weg führt über Miesbach und Kössen, über Lofer nach Saalfelden. Von dort geht es über Mühlbach am Hochkönig und Radstadt und danach weiter über Obertauern und den Katschberg nach Spittal.

Am späten Nachmittag erreichen wir wohlbehalten unsere Heimat.

 

Resümee: Es war eine wirklich wunderschöne Reise. Wir haben in den 15 Tagen wirklich sehr viel gesehen und erlebt. Gefahren sind wir 1063 Kilometer - eigentlich wenig, wenn man bedenkt, wieviel wir auf dieser Reise erfahren durften. Auch für das kommende Jahr ist wieder ein Tripp nach Bayern angesagt.