Im Oktober 2009 kaufen wir uns ein Wohnmobil.

Dieser Traum begann im Jahr 2008 schön langsam zu reifen. Nachdem wir im PKW auf einem Campingplatz in Mali Losinj genächtigt hatten und Edith überrascht war über den ausgezeichneten Zustand der sanitären Anlagen begann schön langsam der Entscheidungsprozess in Richtung Wohnmobil. Das Schlafen im PKW war natürlich schrecklich und wir waren am nächsten Tag wie gerädert.

Wir beide sind begeisterte Städttourer und die ewige Zimmersuche ging uns auf die Nerven. Bei frühzeitiger Buchung muß man sich einfach an diese Termine halten und ist so nicht flexibel.

Einziger Haken an der ganzen Angelegenheit war noch meine Berufstätigkeit und damit die Einschränkung von 6 Wochen Jahresurlaub. Wir hatten ja auch noch unseren Bauernhof zu bearbeiten und zu nutzen. Diesen wollten wir auf keinen Fall vernachlässigen. Nichts desto Trotz war eine Grundsatzentscheidung für die Anschaffung eines Wohnmobils gefallen. Allerdings erst wenn wir aus dem Berufsalltag ausscheiden. Um den Traum konkretisieren zu können, begannen wir uns in der Camperszene umzuschauen.Aus diesem Grund besuchten wir auch bereits 2008 die Campingmessen in Tulln und Wels und im Jahr 2009 nochmals die Campingmesse in Wels. Hier konnten wir gustieren. Ein neues Wohnmobil wäre für uns natürlich zu teuer gewesen. Also sollte für uns ein Gebrauchtes her, das aber dafür nach unseren Vorstellungen und Träumen.  Aber die Berufstätigkeit ........ also weiter warten, warten, warten.

 

                                    Und plötzlich war Alles ganz anders!!!!!!!

 

Nach einem Kurzurlaub in Rimini erhielt ich einen Anruf von meinem Teamleiter mit dem Ansinnen, mich zu einem persönlichen Gespräch in Klagenfurt einzufinden.

Mir schwante etwas, was ich mir noch zwei Wochen vorher nicht in den Sinn gekommen wäre und meine Ahnung sollte sich bewahrheiten. Kurz der Inhalt des Gesprächs: " Lieber Roland, unsere Abteilung muss Personal einsparen und wir haben auf Grund Deines Alters an Dich gedacht. Was sagst Du dazu??? "

Ich bat mir 24 Stunden Bedenkzeit aus um mich mit meiner Edith zu beraten.

Unsere gemeinsame Entscheidung war relativ schnell gefällt. Man kann den Ruhestand ohnehin nur nach vorne verlegen, da er immer mit dem Tod endet. Auch der Realisierung unseres Traums stand plötzlich auch nichts mehr im Weg. Mit der Versetzung in den sogenannten Pool darf ich auch nur 6 Wochen pro Jahr ins Ausland reisen, habe aber Reisefreiheit in Österreich und muß nur telefonisch erreichbar sein.

Bumm, das wars!!!!

                        Aus unserem Traum konnte Realität werden.

 

Jetzt gings los: Im Internet schmökern, Händler besuchen usw. In Kärnten gibt es als rennomierten Händler nur die Firma Falle. Von dessen Angeboten an gebrauchten Wohmobilen waren wir masslos enttäuscht und auch gleich einmal desillusioniert. Zerissene gebrauchte Fetzen und das zu Preisen, die einem Besuch in Eroscentern um nichts nachstanden.

Was nun: Besuch von Händlern in der Steiermark und das für einen ganzen Tag. Begonnen hat der Marathon in Lieboch, weiter über Händler in Graz und Umgebung. Leider nichts Passendes. Zwei oder drei Händler hatten wir noch auf unserer Liste. Einen in Petersdorf II und noch zwei weitere in der Nähe von Bruck, die wir dann aber nicht mehr brauchen sollten.

Um aber nach Petersdorf zur Fa. Stöckl zu finden, bedarf es aber Einiges an Glauben und Hoffen. Bei der Autobahnabfahrt Lassnitzhöhe runter von der Autobahn und rein in die Pampa. Nach ungefähr einer halben Stunde, wo wir Beide nicht mehr geglaubt haben, das hier ein Wohnmobilhändler sein Unternehmen haben kann, sind wir am Ziel. Umgeben von Weinbergen und Obstplantagen gibt es sie doch. Die Firma Stöckl mit Wohnwägen soweit das Auge reicht und natürlich auch mit etlichen Wohnmobilen.

Wir wurden gleich vom Chef der Firma Stöckl begrüsst und die Chemie mit diesem Mann stimmte von Anfang an. Und hier stand es auch: Unser zukünftiges Wohnmobil. Ich glaub es war Liebe auf den ersten Blick, wie ich es bislang nur bei einer Frau erlebte. Bei meiner Edith. Gerade sie war es aber, die rasch Bedenken äußerte. Was...... so lang, so hoch und überhaupt.........

Reinhard, der big Boss der Firma Stöckl, wollte ihre Bedenken natürlich rasch zerstreuen. Er gab mir den Schlüssel des Wohnmobils und forderte mich auf, mit meinem Traumgeschoss ein paar Runden zu drehen. Ich muß gestehen, am Anfang war auch mir mulmig, hatte ich doch noch nie so ein voluminöses Teil bewegt. Der Respekt vor dem Fahrzeug hat aber nicht geschadet.

Hier steht der Traum meiner schlaflosen Nächte.
Hier steht der Traum meiner schlaflosen Nächte.

Also drehten wir eine Runde duch die Weinberge und hatten von Anfang an Spass mit dem Fahrzeug. Nach einer halben Stunde kehrten wir zur Firma Stöckl zurück. Reinhard, der Chef der Firma Stöckl war sofort wieder zu Stelle und befragte uns über den ersten Eindruck. Dieser war natürlich absolut positiv und wir vereinbarten, das wir ein Testwochenende mit dem Wohnmobil starten sollten. Also wurde für das folgende Wochenende vereinbart, das wir einen Kurztripp durch die Steiermark machen.

Gesagt Getan.

Am darauffolgenden Freitag machten wir uns wieder auf den Weg in die Steiermark. Wir nahmen das Wohnmobil in Besitz und schon ging es los.